Viele kennen das Problem: Man hat im Laufe seines Lebens eine Menge Sachen angehäuft, doch jetzt steht eine Weltreise an und alles muss weg. Besonders diejenigen, die ihre Wohnung aufgeben wollen oder zu Mama ziehen, wegen der Meldeadresse, müssen sich von ihren Besitztümern trennen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich aus Deutschland abzumelden – dann muss erst recht alles weg.
Ein guter Weg, um Dinge loszuwerden, sind Flohmärkte oder Kleinanzeigen. Beim Online-Verkauf gibt es jedoch einige Fallstricke, über die schon viele gestolpert sind, weil sie betrogen wurden. Geeignete Portale sind eBay, eBay Kleinanzeigen oder Facebook mit seinen zahlreichen Verkaufsgruppen.
Verkauf über Kleinanzeigen
Zuerst macht man schöne Fotos und verfasst einen ansprechenden Text, um den Artikel, zum Beispiel bei eBay Kleinanzeigen, zu veröffentlichen. Dabei stiften die vielen Bezahlarten oft Verwirrung: Treuhandservice von eBay, Treuhandservice von eBay Kleinanzeigen, PayPal mit Treuhandservice, Abbuchung vom Konto oder Überweisung.
Sichere Bezahlmethoden
Es gibt jedoch nur eine wirklich sichere Bezahlmethode für den Verkäufer, und ich empfehle, davon nicht abzuweichen. Andere Methoden öffnen Betrügern Tür und Tor.
- Abbuchung: Diese fällt schon mal weg, da der Käufer nach Erhalt den Betrag zurückbuchen kann.
- PayPal: Der Verkauf erfolgte beispielsweise über Facebook oder eBay. Der Käufer bezahlt über den Treuhandservice mit PayPal oder dem eBay-Treuhandservice. Erst wenn der Käufer den Empfang bestätigt, erhält man sein Geld. Doch hier gibt es fiese Tricks: Der Käufer wiegt das Paket, öffnet es und tauscht den gekauften Artikel grammgenau gegen Schrauben aus. Anschließend eröffnet er bei PayPal einen Fall. Dein Geld wird eingefroren, bis der Fall geklärt ist, und die Beweisführung ist schwierig. Selbst bei Rückabwicklung ist Dein Handy weg und das Geld bekommst Du nicht. Das ist Käuferschutz, aber kein Verkäuferschutz.
- eBay Kleinanzeigen Bezahlfunktion: Hier kann der Käufer auch einfach behaupten, Du hättest die Schrauben schon geschickt.
- Überweisung auf das Konto des Verkäufers: Bei dieser Bezahlart, kann der Sender das Geld nicht zurückholen, außer es herauszuklagen. (Was in einem Fall möglich wäre, aber dazu komme Ich gleich)
Außerdem besteht bei Paypal Zahlungen, auch Paypal Freunde, die Gefahr, das Paypal Dein Konto für 6 Monate einfriert. Bei mehreren Geld-Eingängen könnte das durchaus passieren.
Ein Grund wäre, die Behauptung des Verkaufs sexueller Dienstleistungen oder Medien (Onlyfans). Dann kommst Du auch 6 Monate nicht dran und müßtest im Zweifelsfalle eine Firma im Ausland verklagen.
Der „flotte Dreier“-Betrug
Der trickreichste Betrug ist der „flotte Dreier“, bei dem es drei Parteien gibt:
- Der Verkäufer
- Käufer A
- Käufer B
Der Verkäufer hat ein iPhone 14 für 499 Euro im Angebot, macht schöne Fotos, verfasst einen Text und stellt sein Angebot bei eBay Kleinanzeigen ein. Dann meldet sich ein Käufer A, fragt, ob das Handy noch zu haben ist, und bittet um einen Tag Bedenkzeit. Er fragt nach der Kontoverbindung und schickt seine Empfängerdaten, oft über WhatsApp oder E-Mail. Nach dem Eingang des Betrags auf dem Konto packt man das Handy ein und verschickt es sogar versichert. Trotzdem ist das Geld bzw. das Handy weg.
Der Trick: Käufer A meldet sich und möchte den Artikel kaufen. Er fragt nach den Bankdaten und teilt seine (gefälschte) Lieferadresse mit. Inzwischen hat Käufer A sich als Verkäufer betätigt, Deine Bilder und Deinen Text kopiert und ein identisches Angebot veröffentlicht. Käufer B möchte jetzt Dein Handy kaufen, weiß aber nichts von dem Betrug. Käufer A gibt Käufer B Deine Bankdaten, und dieser überweist den Betrag auf Dein Konto. Nachdem Du den Zahlungseingang bemerkt hast, schickst Du das Handy an die von Käufer A angegebene Adresse. Nach einer Weile beschwert sich Käufer B bei Dir, er hätte überwiesen und nichts erhalten, und fordert einen Sendungsnachweis. Nachdem Du ihm den Nachweis geschickt hast, behauptet er zurecht, dass dies nicht seine Adresse ist, und Du musst ihm den Betrag zurücküberweisen. Deine Ware ist weg.
Noch perfider wird es, wenn Käufer A und Käufer B unter einer Decke stecken – dann geht die Abwicklung ohne Zeitverzögerung über die Bühne.
Merke:
Verkauf nur mit vorhergehender Überweisung auf Dein Konto. Überprüfe, ob die überweisende Person und der Empfänger übereinstimmen.